Die Kastration von Katze / Kater

Über kaum ein Thema wird so heftig diskutiert wie über die Kastration von Katzen.
Leider sehr zum Leidwesen der Tiere. Denn in der Regel führt diese Thematik zu sehr emotional geführten Diskussionen, die zudem oft in Unkenntnis der Sachlage geführt werden.

 

Warum also die Kastration?

Vorab die Information – denn diese Unkenntnis herrscht teilweise immer noch vor:

auch eine weibliche Katze wird KASTRIERT !

Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden Katzen (und auch Hündinnen) sterilisiert und Kater (bzw. Rüden) kastriert. Gottlob sind diese Zeiten vorbei. Heutzutage wird in der Regel nur noch kastriert.

 

Vorab noch ein paar Fakten:

eine rollige Katze ist einer großen hormonellen Belastung ausgesetzt. Dieser kann entweder durch eine Befruchtung oder durch die Kastration ein Ende gesetzt werden. Hält man das Tier allerdings nur in der Wohnung und es bleibt ungedeckt, kommt es regelrecht zu einer “hormonellen Übersättigung” welches somit unweigerlich zur Dauerrolligkeit führt.

Bitte bedenken Sie auch, das eine rollige Katze alles versuchen wird, ihrem Trieb zu folgen. Kippfenster sind z.b. eine große Gefahr, weil die Katze nichts unversucht läßt, den heimischen vier Wänden zu entfliehen. Und denken Sie bitte auch an Ihre Nachbarn … denn eine rollige Katze kann ziemlich lautstark werden !

Und wie sieht es bei einem unkastrierten Kater aus ? – dieser wird sein Revier markieren, egal ob in der Wohnung oder draußen. Ärger mit den Nachbarn – oder gar mit dem Vermieter – ist da vorprogrammiert. Geruchs- oder auch Geräuschbelästigung kann die fristlose Kündigung zur Folge haben.

Lässt man seine Katze  jedoch decken, verkürzt man nicht nur die Lebenserwartung und nimmt  gesundheitliche Schäden z.b. der Gebärmutter in Kauf, sondern man vermehrt das ohnehin schon bestehende Katzenelend. Ist das Tier obendrein noch ein Freigänger, drohen ihm weitere Gefahren:

– es wird sich auf der Suche nach einem Partner weit von Zuhause entfernen, muss unbekannte Straßen überqueren und fremde Gebiete durchstreifen und wird so lange unterwegs sein, bis es
einen Geschlechtspartner gefunden hat.

– handelt es sich zudem um eine weibliche Katze, läuft diese Gefahr, sich beim Deckakt das tödliche FIV-Virus (=Katzenaids) einzuhandeln, welches u.a. durch den Nackenbiss übertragen wird.

Unkastrierte Kater entlaufen meist bei Einsetzen der Geschlechtsreife, weil sie – dem verlockenden Geruch einer rolligen Katze folgend – oft viele Kilometer zurücklegen.

Die meisten überfahrenen Tiere werden übrigens während der Paarungszeit aufgefunden!!!

Beim Kampf um ein Weibchen kommt es zusätzlich zu erbitterten Kämpfen mit anderen
Revierkatern. Sie werden dabei oftmals schwer verletzt und können sich zudem mit tödlichen Krankheiten wie FeLV (=Leukose) oder FIV (=Katzenaids) infizieren.

Da eine Katze in der Regel von mehreren Katern begattet wird, ist auch für sie die Gefahr einer Infektion überaus hoch.

 

Was genau passiert bei einer Kastration ?

bei der Katze … es werden die Eierstöcke, teilweise auch die Gebärmutter, entfernt.
beim Kater …    es werden die Hoden entfernt, die Hodensäcke bleiben erhalten.

Der Eingriff wird generell unter Narkose durchgeführt. Bei der Katze erfolgt ein Bauchschnitt, beim Kater wird lediglich der Hodensack mit einem kleinen Schnitt geöffnet und die Hoden entfernt.

Alles in allem ein kleiner Schnitt mit großer Wirkung … denn das Tier wird sich so wesentlich wohler fühlen und Sie verringern damit das Katzenelend.

 

Hätten Sie das gewusst ? …  

Geht man davon aus, das ein Katzenpaar pro Jahr zweimal Nachwuchs bekommt und pro Wurf auch nur 3 Kätzchen überleben, dann ergibt sich nach 10 Jahren die nachfolgende Errechnung:

Machen Sie sich nicht mitschuldig an diesem Elend ! Lassen Sie Ihr Tier kastrieren !!!

 

Die Vorteile der Kastration

Aus oben aufgeführten Gründen dürfte es im Sinne des Tieres liegen, über eine Kastration nachzudenken.

Denjenigen, die es nicht für “natürlich” halten, sei hier gesagt, dass ein “natürliches” Leben für die wildlebende Katze bedeutet, nur ein Alter von 1-5 Jahren zu erreichen und in ihrem kurzen Leben möglichst viele Junge in die Welt zu setzen, von denen in der Regel nur ein Drittel überlebt und …

die sich weiter und weiter vermehren, wenn sie denn nicht KASTRIERT werden !!!

 

Hier für alle nochmal die Vorteile auf einen Blick:

– die Katze zeigt keine Rolligkeitssymptome mehr
– das Markieren wird unterlassen
– das Bedürfnis zu streunen wird deutlich verringert
– Aggressionen werden verringert
– Stärkere Menschenbezogenheit
– Kaum Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterent-
zündung bei der weiblichen Katze sowie Prostatakrebs beim Kater
– Deutlich geringeres Risiko der Infektion mit
FeLV (= Leukose) oder FIV (= Katzenaids) durch den Wegfall von Paarungsbissen und
Katerkämpfen
– das Tier hat eine wesentlich höhere Lebenserwartung
– Kein Zuwachs ungewollter Katzenkinder, für die man kein Zuhause findet

und noch etwas:

– bei entsprechender Fütterung wird die Katze / der Kater weder fett noch träge. Und auch der
Jagdtrieb verändert sich in keinster Weise.

 

Lassen Sie Ihr Tier kastrieren und helfen somit, das Katzenelend zu verringern.